"Region - Landsberg/Lech:" 
    Landsberg Schlossberg 
    (Landkreis Oberbayern; Reg.Bezirk LLech/Gmd.: LLech)
    
  
   Als man 1968 ein auf diesem Hügel stehendes Schülerheim in 
eine Berufsschule umwandeln ließ, stieß man dabei auf Scherbenfunde, verglühter Gefäße, die man der frühen bis mittlerenBronzezeit zuordnen konnte. Untersuchungen ergaben durch zusätzliche Funde von Resten verbrannter Holzhütten, sowie Fußböden aus gestampften Lehm, ebenso durch Hitzeeinwirkung geplatzte Steine, daß  diese ersten Siedlungsfunde auf ca. 1700 v.Chr. zurückreichen. Bereits in der Urnenfelderzeit (1200-750 v.Chr.) entstand hier auf der Anhöhe des später genanntes Ortes - Landsberg - eine erste nachweisliche bronzezeitliche Siedlung.Während der Hallstattzeit 800 - 400 v.Chr. war diese Siedlung ein Zeugnis einer bestehenden Urnenfelderkultur.
  
  Kelten gaben im 5. Jhdt. v.Chr. dem Lech (licca) seinen Namen. Während der Herrschaft des römischen Kaisers Claudius ließ dieser  46 n.   Chr. die Militär- und   
Handelsstraße Via Claudia Augusta fertig stellen. Von Italien kommend führte diese von Verona kommend über den Fernpaß nach Füssen den Lech entlang bis nach Augsburg.   Auch   die Römer nutzen den Schlossberg in Landsberg, wie archäologische Funde, darunter Keramik und Münzen, dauf hinweisen.
 
  
  Mitte des    6. Jht. n.Chr. kam das Gebiet unter die Herrschaft der  Bajuwaren bis zum östlichen Lechufer. Im späten 8. Jh. erhielt der Lech eine eindeutige Grenzfunktion des   Herzogtums Baiern zum Hzt. Schwaben. So wurden auch in der Nähe der Stadt bei Sanierungsarbeiten der Sandauer Kirche   die Grundrisse einer Kirche aus dem 8.Jahrhundert und einer dreischiffigen   Pfeilerbasilika (um 800) aufgedeckt, die zu einem Kloster (Sandau) gehörten, das im 10.   Jahrhundert untergegangen ist.
   
  An der entstandenen Siedlung am Lech - Phetine - erstmals urkundlich 1135 erwähnt, ließ der bayerische Landesherr Herzog Heinrich der Löwe (ca. 1160 n.Chr.) oberhalb von Phetine eine   Burg erbauen, die Landespurch oder Landesperch genannt wird; etwa gleichzeitig   wird eine Brücke bei Landsberg erwähnt. Die Burg ist zugleich Vogtburg des   Klosters Wessobrunn und diente sowohl der Sicherung der Grenze zum Hochstift   Augsburg als auch dem Schutz der Brücke über den Lech, über die eine   Handelsstraße führt. Von besonderer wirtschaftlicher Bedeutung war der   Salztransport auf der Salzstraße von Reichenhall/Salzburg über München,   Landsberg, Memmingen in die Schweiz.  Nach 1279/84 bzw. 1291 wird Landsberg zum   ersten Male urkundlich als Stadt (civitas) erwähnt, die wittelsbachisch ist.
  
  Durch die  wirtschaftliche Entwicklung wuchs der Ort. Ca. 1415 bis ca. 1435 wurde die älteste ummauerte Stadtanlage errichtet. Die  Länge betrug etwa   dreihundert und Breite ungefähr hundertsechzig Meter. Ihren   Mittelpunkt bildete der durch die Straßengabelung gebildete Marktplatz, auf dem   von Anfang an das Rathaus stand, das wohl auch zugleich Ballenhaus war.   Westlich der Altstadt wurde in der ersten Hälfte   
des 16. Jahrhunderts die Befestigung erweitert sowie das  Bayertor als neues Stadttor auf der Ostseite   und Einlass für die Salzhandelsroute ausgebaut. Die Reformation erschütterte den Ort  im    Spannungsfeld zwischen dem streng katholischen Herzogtum Bayern und der sich dem   Protestantismus öffnenden Städte Augsburg, Memmingen, Mindelheim und Kaufbeuren.
  
  1618 ließ Herzog Maximilian zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges in Erwartung   von Kampfhandlungen die Stadt schwer befestigen. Während  Kampfhandlungen im  Dreißigjährigen Krieg, erlebte   Landsberg 
einen schweren wirtschaftlichen Niedergang durch Pestepidemien,   Hungersnöte, Truppendurchzüge, Plünderungen und Verlust der Salzniederlagerechte   an den Herzog. 1633 ließ   der schwedische General Torstenson seine Soldaten in Landsberg morden und   plündern. 1634 zählte   Landsberg noch 200 Einwohner. Zum Vergleich - während des Spätmittelalters hatten etwa 4.000   Menschen in der Stadt gelebt.
  Die Burgannlage auf dem Schlossberg (siehe Modellphoto), verfiel in den folgenden Jahrhunderten (bis ca. 19.Jhdt.) Beim  Abriss wurde die Bausubstanz der noch teilweise stehenden Restanlage für andere Bauten verwendet. 
  
  1905 stieß man bei der Erbaung des Schülerheimes auf dem Landsberger Burgberg,  an der Westseite des Gebäudes auf zahlreiche menschliche Skelette, die auf  einer Länge von ca. 10 Metern wahllos durcheinander lagen. (Auszug aus den Landsberger Geschichtsblättern 1908 - OStR. Schober). Leider wurden diesen Funden zu der Zeit  zu wenig Beachtung geschenkt, sodaß diese Funde für die systematische Untersuchung der geschichtliche Forschung der Stadt größtenteils verloren gingen. Man vermutet jedoch daß dies Opfer einer Katastrophe während des 30jährigen Krieges waren. Überlieferungen und ehemaligen Augenzeugenberichten zufolge, lassen darauf schließen, daß dies nicht nur Dutzende sondern hunderte von Skeletten waren - ca. 2 Wagenladungen, die man später an der alten Franzosenlinde wieder beerdigte. (Presseartikel Landsberger Geschichtsblätter - "Massengrab auf dem Landsberger Burgberg / v. Eduard Pflanz). Spätere Funde ca. 1969/70 beim Umbau zur heutigen Schule  brachten tw. weitere Funde zutage.
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   Landsberger Stadgeschichte:
 
Stadtbefestigung Landsberg/Lech (WIKIPEDIA)t